Die nackten Zahlen sind alarmierend: Weltweit gibt es 150 Millionen Augenkranke und Sehbehinderte, 45 Millionen Menschen sind blind, 90% davon in armen Ländern. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte – in 80% dieser Fälle – das Erblinden durch prophylaktische Maßnahmen oder medizinische Eingriffe verhindert oder behoben werden. Vorausgesetzt, es stünden eine adäquate medizinische Ausstattung, eine geeignete Infrastruktur und gut ausgebildete Ärzte zur Verfügung
Gebrauchte Instrumente helfen, Augenlicht zu retten
In der 500.000 Einwohner-Stadt Cusco in Peru fehlte es an allem, das sahen unsere damaligen Vertriebsmitarbeiter Bodo Hufeland und Dieter Lebherz 2004 mit eigenen Augen: 13 Augenärzte versorgten eine halbe Million Einwohner, das medizinische Personal war mangelhaft ausgebildet und arbeitete unter erbärmlichsten räumlichen Bedingungen. Ergriffen von den Verhältnissen, entwickelte sich die informelle Routine, den Ärzten vor Ort gebrauchte Instrumente zukommen zu lassen.
Cusco bekommt offiziellen Charakter
Bodo Hufeland und Dieter Lebherz trugen maßgeblich zur Gründung der Projektgruppe Cusco bei. Seit 2004 unterstützt diese Projektgruppe unter der Schirmherrschaft des Komitees zur Verhütung von Blindheit die gemeinnützige Einrichtung CEPRECE in Cusco. Der Gruppe gehören Uschi und Bodo Hufeland, Dieter Lebherz, Dr. Pedro Valcarcel und Jörg Wild an. Zu den Kooperationspartnern der Projektgruppe zählen heute außerdem die Christoffel-Blindenmission, die Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar, die Plattform sowie die Geuder AG, die dieses Projekt von Anbeginn mit Sachspenden und der Freistellung ihrer Mitarbeiter unterstützt hatte.
Direkte Unterstützung vor Ort
Bis heute wurden gespendete Instrumente im Wert von ca. 500.000 Euro an die Einrichtung übergeben. Neben einem großen Teil dieser Instrumente spendete Geuder ein geländegängiges Fahrzeug für den Außeneinsatz. Es erfolgte eine qualifizierte und umfangreiche Einweisung, Schulung und Hilfe für peruanische Augenärzte und das OP-Personal durch deutsche Augenärzte.
Der Bau einer Augenklinik
Durch das intensive Wirken der Projektgruppe Cusco konnte im Januar 2010 die neue Augenklinik CEPRECE-CUSCO eröffnet werden. Diese moderne Augenklinik wurde von der Christoffel-Blindenmission (CBM) und dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) mitfinanziert.
Das einstöckige Klinikgebäude umfasst drei Untersuchungsbereiche mit zwei Operationssälen, ein Auditorium und eine Werkstatt zur Brillenanpassung. Die neue Augenklinik arbeitet auf sozialer Basis ohne Gewinnerwirtschaftung und ermöglicht den rund 1,2 Millionen Menschen in Cusco und Umgebung eine bezahlbare und für die Ärmsten kostenlose augenärztliche Versorgung. Durch umfangreiche Schulungen bei Prof. Dr. Berthold Seitz und Dres. Anja und Arne Viestenz in Homburg/Saar und vor Ort in Cusco können jetzt auch neue OP-Techniken ausgeführt und bisher nicht behandelbare Augenkrankheiten wie Netzhautlöcher und -ablösungen, Glaukome und Hornhauterkrankungen operiert werden.